Algen

Algen sind eine unerschöpfliche Mineralstoff-, Eiweiß- und Vitamin-B-Quelle etc. . Sie enthalten letztendlich alle Nährstoffe, die wir brauchen, denn das Leben ist aus dem Meer entstanden und die Alge ist die erste Grünpflanze und damit Photosynthese betreibende Pflanze der Erde. Alle Kohlsorten wurden aus der Alge gezüchtet.

Welche Algenarten kennen wir?

1. Grünalgen:

Sie kommen sowohl im Süßwasser als auch im Meer vor. Es gibt bis zu 10.000 verschiedene Arten. Die bekannteste Grünalge ist die Chlorella. Eine weitere Grünalge ist die Armleuchteralge, eine höchst entwickelte Süßwasseralge, die sogar auf Mauern und Baumrinden grüne Bezüge bildet oder in Gewässern als grünliche Masse vorkommt. Im Meer bilden verschiedene Grünalgen bis zu zehn Meter lange Röhren. Viele blattartige Grünalgen werden als Suppen- und Gemüseeinlage genutzt. Alle Grünalgen enthalten viel Chlorophyll A und B.

Die Chlorella-Alge enthält bis zu 60% für die Blutbildung lebenswichtiges Eisen.

Chlorella gegen Stress

Darüber hinaus ist sie ideal für den Stressabbau, da sie eine hohe Zinkkonzentration aufweist. Der Nachteil bei Chlorella, die 100mal kleiner als Spirulina ist, dass die harten Zellwände aufgebrochen werden müssen, um überhaupt verdaut werden zu können. Es gibt ein patentiertes japanisches Verfahren ohne Hitzeeinwirkung. Daher ist die Produktion von Chlorella sehr teuer, was der Kunde am hohen Preis spürt. Chlorella wird gerne an Suppen, Salate und Gemüse getan.

2. Rotalgen:

Der rote Farbstoff (Phycoerythrin) ermöglicht es, das blaugrüne Licht in größeren Tiefen besser auszunutzen als Grünalgen. Rotalgen können daher bis in Tiefen von 150 Metern wachsen. Sie wachsen in Meeren gemäßigter Zonen und sind alle mit einer Haftscheibe am Untergrund festgewachsen.

Nori-Alge (Sushi)

Die bekannteste unter den Rotalgen ist die Nori-Alge (Nori ist in Rohkostqualität nicht möglich, da das Nori-Fertigungsverfahren 60 bis 80°C benötigt, für Veganer und Vegetarier interessant), die für Sushi verwendet wird. Daneben gibt es Dulse, die in Schottland und Irland als Suppeneinlage oder im Salat verzehrt wird, Ulve (Sealettuce), die in Farbe und Aroma an Spinat erinnert.

Rotalge gegen Darmparasiten

Markuri, eine weitere Rotalge mit korallenartigem Aussehen, wird gegen Darmparasiten eingesetzt. Weitere Rotalgen sind „Blutroter Seeampfer“ und „Irish Moos“ u.a. . Agar-Agar ist ein aus Rotalgen bekanntes gelatineähnliches Produkt.

3. Blaugrüne Algen (Blaualgen):

Die bekanntesten Sorten sind Spirulina-, Afa- und Hijiki-Algen.

Spirulina

Der Name Spirulina kommt von der Spiralform jeder Algenzelle. Es gibt ca. 40.000 verschiedene Spirulina-Arten. Spirulina-Algen sind die ursprünglichsten Algen unseres Planeten und gedeihen seit ca. 3,5 Milliarden Jahren am besten in sehr warmen alkalischen salinen Seen bei 32 bis 38°C. Man findet sie daher am meisten in Westafrika am Südrand der Sahara im Tschadsee, in Kenia am Rudolfsee und in Mexiko am Texcocosee. Trotz der idealen Wachstumsbedingungen bei genannten hohen Temperaturen, sind Spirulina nicht nur sehr hitze-, sondern auch sehr kältebeständig.

Nahrungsmittel gegen Welthunger

Spirulina ist ein Nahrungsmittel gegen den Welthunger, da es seine Biomasse alle zwei bis fünf Tage verdoppelt, alle acht essentiellen Aminosäuren und damit ein biologisch komplettes Protein (Spirulina Platensis hat den höchsten Eiweißgehalt von allen bekannten Nahrungsmitteln – beziehbar über die Wurzel, S. 76) enthält und wenig Land zum Anbau benötigt.

Darüber hinaus enthalten sie die wertvolle Linolsäure und die nur noch in Muttermilch vorkommende Linolensäure (GLA). Beide sind ungesättigte Fettsäuren.

Vitamin B 12

Von allen pflanzlichen Formen ist in der Spirulina-Alge die höchste Vitamin B12-Konzentration enthalten. Daneben bieten diese Algen einen riesigen Schatz an Chlorophyll, Vitaminen und Mineralstoffen und sie wirken gegen radioaktive Strahlen.

Afa-Alge

Afa-Alge (Aphanizomenon flos-aquae) stammt vom Klamath-See in Oregon und zählt auch zu den blaugrünen Algen. Einige Vergleichswerte zwischen Muttermilch und Afa-Alge sprechen für dieses wunderbare Geschenk der Natur:

Vitamin B 12:

1 g Afa enthält 2450 ng Vitamin B 12

100g Muttermilch enthalten 30-100ng VB 12

Eisen:

1 g Afa enthält 350 mcg Eisen

100g Muttermilch hat 26-58 mcg Eisen

Mangan:

1 g Afa enthält 23 mcg Mangan

100g Muttermilch enthalten 0,7 bis 1,4 mcg Mangan

Hijiki-Alge:

Und eine der schmackhaftesten blaugrünen Algen ist die Hijiki-Alge, die man in Rohkostqualität (ähnlich von der Konsistenz wie weich gekochte Hörnchennudeln, nachdem man sie 15 bis 20 Minuten in kaltem Wasser eingeweicht hat) lecker zum Salat verspeisen kann. Sie wird bis zu 42°C sonnengetrocknet und nicht weiter behandelt. Sie schaut wie eine Mischung aus Hörnchen- und Rohrnudeln aus.

Osteoporose-Killer

Die Hijiki ist ein tiefschwarzes, sehr verzweigtes Seegras, welche als Osteoporose-Killer eingesetzt wird, weil sie zehnmal mehr Kalzium aufweist als Kuhmilch und sehr hohe Werte an Kalium, Eisen und Vitamin B 12 hat. Sie kräftigt auf wunderbare Weise die Haut, Haare und die Finger- und Fußnägel.

4. Braunalgen:

Braunalgen wachsen auf dem Meeresboden. Sie sind auch als Tang bekannt. Die bekanntesten Sorten sind Wakame, Kombu und Arame.

Entgiftung von Nikotin

Wakame ist neben der Hijiki-Alge eine der schmackhaftesten und leicht zu verdauenden bzw. aufzuspaltenden Alge überhaupt. Diese sonnengetrockneten Algen in Rohkostqualität können in kaltem Wasser eingelegt werden und zu den verschiedensten Rohkostgerichten gegessen werden. Sie erinnern in ihrer Konsistenz an weichgekochte breite Bandnudeln. Der Eiweißgehalt liegt bei 14 bis 16%, der Kohlehydratanteil zwischen 41 und 72% und ein Fettanteil von 2 bis 12% und damit ist die Wakamealge eine richtige Kraftnahrung. Darüber hinaus enthält sie sehr viel Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Schwefel und Selen. An Vitaminen weißt sie hohe Mengen an Provitamin A, Vitamin K, Folsäure und Niacin auf.

Jodgehalt sehr niedrig

Sie wird bei der Entgiftung von Nikotin besonders geschätzt und für Menschen mit Schilddrüsen-Überfunktion eignet sie sich sehr gut als Nahrungsmittel, da ihr Jodgehalt mit 10mg pro 100g sehr niedrig ist im Vergleich zu anderen Algen wie Hijiki 45 mg, Arame 60 mg und Kombu 100mg pro 100g Alge.

Zubereitung:

Mit der Schere in kleine Stückchen schneiden und in Wasser einlegen, je nach Geschmack mehr oder weniger Salz heraus waschen, indem man das Salzwasser immer wieder neu abschüttet, bis sie nicht mehr zu salzig sind und danach noch einige Minuten in wenig Wasser quellen lassen, bis sie zum Verzehr weich genug sind.

Verzehr von Wakame:

a. Eingeweicht zur Nuss,Wurzel,Wildpflanze

b. Im bunten Salat (Krautsalat etc.)

c. Wenn Bedürfnis nach Salz innerhalb der Vitalkost, dann Algen pur zu Gemüse, Gemüsefrüchten oder unter Champignon-Antipasti (Rohkostgericht)

Kombu-Alge gegen Kropf

Da der Jodgehalt sehr hoch ist in der Kombu-Alge, wird sie in Japan erfolgreich gegen Kropfbildung eingesetzt.

Natürliche Essenssperre

Dagegen warnt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei Europäern vor der Kombu-Alge aufgrund ihres hohen Jodgehalts. Die DGE empfiehlt auch bei der Wakame-Alge mit niedrigem Jodgehalt nicht mehr als täglich einen Strang sonnengetrocknete Wakame-Alge zu verzehren (die Empfehlung der DGE:  2mg Jodgehalt pro 100g Algen täglich nicht zu überschreiten). Sie wissen ja, dass Algen in Deutschland nur als Badezusatz zugelassen sind. Unsere Empfehlung: Essen Sie soviel, solange sie Ihnen schmecken. Irgendwann kommt eine Essenssperre und man muss eine Pause von ein bis zwei Tagen oder Wochen einlegen. Dann ist der Punkt erreicht, an dem all Ihre Mineralstoff- und Eiweißspeicher voll sind und vorübergehend kein Verlangen mehr nach diesen hochkonzentrierten natürlichen Nahrungsmitteln besteht. Wenn der Appetit danach wieder einsetzt, kann es sein, dass Sie wieder Bedarf an hochwertigen Stoffen haben.

Kombu zum Muskelaufbau

Darüber hinaus kann die Kombu-Alge optimal zum Muskelaufbau eingesetzt werden, da sie zehnmal mehr Magnesium enthält als normales Gemüse. Magnesium stärkt Muskeln und Herz optimal.

In der Kombu-Alge findet man folgende Mineralstoffe in hoher Konzentration neben Jod und Magnesium: Eisen, Kalzium, Phosphor, Chlor, Alginsäure.

Zubereitung:

Kombu-Algen trocken in den Vitamix (Angebot S. 78) geben und zu Pulver bzw. Algenmehl mixen (Personal Blender geht kaputt!). Wer die Kombu-Alge weniger salzig haben möchte, die Kombu-Algenstreifen kurz mit Wasser abwaschen und danach sofort wieder mit einem Tuch abtrocknen (sie dürfen sich nicht mit Wasser voll saugen und biegsam werden, dann kann man sie nicht mehr mixen), in Stücke brechen und im Vitamix zu Pulver verarbeiten.

Verzehr von Kombu:

siehe Verzehr von Wakame-Algen

Eine weitere Braunalge, die Arame Alge ist weniger spannend für Vitalköstler, da sie roh nicht sehr wohlschmeckend ist.

5. Weitere Algenarten:

Dinoflagelatten, Kalkalgen, Kieselalgen etc

Geschichte der Algen

Schon vor 2500 v. Chr. wurden Algen in China als Nahrungsmittel genutzt. Dies haben die Japaner von den Chinesen übernommen. Das erste Mal wurden im Jahr 1670 in Japan Algen in Aquakulturen gezüchtet. Auch in Europa wurde die Alge als Speisemittel genutzt. So wurde z.B. in Irland im 12. Jahrhundert die Alge Dillisk gesammelt und verzehrt.

Bei den alten Griechen wurden Algen als Wurmmittel eingesetzt.

Im 18. Jahrhundert wurde Kelp (Algenasche) zur Glasherstellung eingesetzt. Dafür wurden jährlich drei bis vier Millionen Tonnen Algen geerntet.

Japanische Frauen gesünder

In Japan werden jährlich 300.000 Tonnen Algen verspeist. Und es ist in Studien nachgewiesen worden, dass japanische Frauen weniger Herz-Kreislauf-Leiden, Osteoporose und Brustkrebs etc. aufweisen als Europäerinnen. Die Japaner geben allein für die Nori-Produktion (Nori hat unter den Algen den höchsten Marktwert) eine Milliarde Dollar im Jahr aus.

Auf den Phillipinen werden seit 1972 Algen für kommerzielle Zwecke angebaut. Dort gibt es mittlerweile 80.000 Algenfarmer, die Algen für die Agar-Agar- und Carrageen-Herstellung anbauen und ernten.

Die Vorteile des Algenverzehrs

Kaum ein anderes Nahrungsmittel hat so viele wertvolle Eiweiße, Fettsäuren, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente wie die Algen. Besonders die fein gelöste und gleichzeitig konzentrierte Form der Mineralien garantiert eine optimale Aufnahme vom menschlichen Körper.

Darüber hinaus haben die Algen viele wohltuende gesundheitliche Effekte. Ich möchte nur einige nennen. Sie wandeln u.a. im Körper vorhandene Radioaktivität um, bauen Zellen neu auf und die Darmschleimhaut wird ganz neu gebildet. Fingernägel, Haare und Zähne werden durch den regelmäßigen Verzehr remineralisiert und werden schöner und wieder fester/geschmeidiger. Man bekommt mehr Spannkraft, die Konzentrationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit des Gehirns nimmt zu, man hat mehr Muskelkraft, ist weniger stressanfällig und im Winter fühlt man sich von innen erwärmt.

Die Nachteile des Algenverzehrs

Algen speichern nicht nur Mineralstoffe sehr gut, sondern auch Giftstoffe. Oftmals ist der Cadmium- und Bleigehalt von Algen aus nicht kontrollierten Gewässern 20mal höher als bei Landgemüse, abhängig von der Sauberkeit der Meere. Daher achten Sie beim Kauf der Algen, dass sie aus kontrollierten Gewässern stammen. Unsere Algen (Wakame, Kombu, Hijiki, Spirulina etc.) stammen alle aus kontrollierten Gewässern und das verrät der Geschmack. Aus diesem Grund erntet die japanische Algenindustrie im Norden des Landes vor den Küsten Hokkaidos, wo es fast keine Industrie gibt.

Symptome bei zuviel Algenverzehr aufgrund der eiweiß-, stärke- und mineralstoffreichen (salzreichen) Konsistenz können sein:

a. Halsschmerzen, Mandelziehen, Verschleimung, Schnupfen bis hin zur Grippe, Gliederschmerzen, Fieber aufgrund zuviel Salz und Eiweiß, dann sparsam verwenden.

b. Darmverschlackung, da zuviel Schmierstoffe, dann sparsam einsetzen.

c. Stuhlgang verändert sich, stinkt (Algen enthalten mehr Schwefel als Kohlgewächse), wird schmierig wie bei Fleisch- oder Wurstverzehr, da zuviel Eiweiß verzehrt wird, welches im Darm leicht fault.

Wenn solche Symptome auftreten, die Algen sparsamer verwenden. Doch meistens tritt schon vorher oder einige Zeit nach dem Auftreten dieser Symptome eine Essenssperre (=kein Verlangen mehr nach Algen) ein.